Lübbecke (tyl). Ein Streit um Trainingszeiten Lübbecker Fußballvereine (Kreis Minden-Lübbecke) ist derart eskaliert, dass der Bielefelder Staatsschutz hinzugezogen wurde. Grund dafür ist eine per Mobiltelefon verbreitete Karikatur, die den 1. Vorsitzenden des Lübbecker FC, Bernd Sasse-Westermann, als Nazi diffamiert.
Ein namentlich bekannter Spieler der Lübbecker Kickers hatte Ende August eine Fotomontage verbreitet, die insbesondere im dazugehörigen Text Sasse-Westermann mit nationalsozialistischem Gedankengut in Verbindung bringt: Neben Ausländern, Menschen mit Behinderungen und Menschen jüdischen Glaubens wolle "er ganz besonders keinen zweiten Fußballverein" in Lübbecke. Hintergrund: Die Lübbecker Kickers waren erst in diesem Sommer gegründet worden und hatten für ihre beiden Mannschaften Trainings- und Spielzeiten eingefordert.
Neben dem Staatsschutz ist auch der Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen aktiv geworden: In Kürze wird es zu einem Sportstrafverfahren vor der Verbandsspruchkammer kommen, der Deutsche Fußballbund (DFB) wurde ebenfalls informiert.
Für die erst wenige Wochen alten Lübbecker Kickers sind das schlechte Nachrichten, zumal ein weiterer Spieler wegen eines Faustschlags auf dem Spielfeld für 18 Monate gesperrt wurde. Inzwischen haben sie den Urheber der Karikatur aus dem Verein ausgeschlossen. "Das geht gegen alle Werte, die wir in diesem Verein haben", sagt der Vorsitzende Alexander Rehfeldt.